Pünktlich zum Ostergeschäft und kostümiert als streikende Osterhasen haben Mitarbeiter*innen des Lingener Weltladens am 30. März auf die bitteren Arbeitsbedingungen von Kleinbauern- und bäuerinnen auf Kakaoplantagen aufmerksam gemacht. Die bundesweite Osterhasen-Aktion wurde von der entwicklungspolitischen Organisation „Inkota-Netzwerk“ in Berlin im Rahmen ihrer Kampagne „Make Chocolate Fair!“ (Macht Schokolade fair!) ins Leben gerufen. Die Osterhasen-Aktion des Weltladen Lingen wurde tatkräftig von der Marienschule und der Berufsbildenden Schule Agrar und Soziales unterstützt, die gemeinsam mit dem Weltladen Lingen auch die Alternative eines unbeschwerten Genusses vorstellten: Schokolade aus Fairem Handel.

Mit einer Unterschriftensammlung zur Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Herstellung von Schokolade erinnerten die Lingener außerdem Unternehmen an ihre Verantwortung und unterstützten eine vom Forum Fairer Handel koordinierte Petition gegen Sonderklagerechte von Konzernen (Investor State Dispute Settlement, kurz ISDS). In dieser werden die Mitgliedsstaaten der EU dazu aufgerufen, sich für ein UN-Abkommen zur Wahrung der Menschenrechte in der Wirtschaft einzusetzen und keine Handels- und Investitionsabkommen mehr abzuschließen, die Sonderklagerechte für Konzerne enthalten. Durch Sonderklagerechte räumen Abkommen wie CETA Konzernen die Möglichkeit ein, Staaten vor privaten internationalen Schiedsgerichten auf Schadensersatz zu verklagen, wie aktuell im Falle des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, der die Bundesrepublik Deutschland wegen des Atomausstiegsgesetzes auf Schadensersatz verklagt und schiedsgerichtlich gegen Umweltauflagen vorgeht. Somit können Sonderklagerechte gesetzgeberische und staatliche Entscheidungen und Regulierungen beispielsweise zu ökologischen, sozialen oder verbraucherschutztechnischen Belangen zu Fall bringen, um Konzerninteressen geltend machen. „Wir waren positiv davon überrascht, wie offen sich Passanten gegenüber der Unterschriftenaktion zeigten. Weltläden scheinen bei den Menschen ein großes Vertrauen zu genießen.“, freute sich Uta van Roje vom Weltladen Lingen und ergänzt „Wir können andere Weltläden wirklich ermutigen, sich an der Aktion zu beteiligen.

Mehr zur Kampagne „Make Chocolate Fair!“ finden Sie hier.

Mehr zur Petition gegen Sonderklagerechte für Konzerne finden Sie hier.

Foto: Weltladen Lingen