…Hubert Hoffmann, Mitorganisator der Aktion „GSG Rund um Fair- Faire Fußbälle in Osnabrücker Schulen“, die am 18. Mai in der Sporthalle des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums lief

Herr Hoffmann, worum ging des bei der Aktion?

Im Grunde ging es um die faire Beschaffung. Als Fairtrade-Town hat sich die Stadt Osnabrück verpflichtet, die faire Beschaffung in ihren Institutionen zu fördern. An meiner Schule bin ich schon seit Jahren für die AG Talentförderung Fußball verantwortlich. Dabei habe ich beobachtet, dass im Sportunterricht der weiterführenden Schulen der Stadt Osnabrück die Produktionsbedingungen der Sportbälle keine Rolle spielen. Ich wage die Behauptung: Kein Fußballteam der Osnabrücker Schulen spielt mit einem fair produzierten Fußball. Das Ziel unserer Aktion war es, dies zu ändern.

Wer steckt hinter der Aktion?

Unsere Schule ist seit 2015 Fairtrade School. An der Schule bin ich verantwortlich für das Globale Lernen, dadurch ergeben sich häufiger Kontakte zum Weltladen, zum Aktionszentrum 3.Welt und zur Süd Nord Beratung. Zudem arbeite ich ehrenamtlich in der Steuergruppe Fairtrade-Town Osnabrück mit. Diese Kontakte führten zur Idee und Umsetzung der Aktion. Zudem stand ein Geldbetrag aus dem Nachhaltigkeitspreis der Stadt Osnabrück zur Verfügung, gefördert von der Allianz-Umweltstiftung. Diesen Geldbetrag konnten wir für unsere Aktion verwenden.

Wie wurde die Idee umgesetzt?

Wir haben Fußballteams der Klassen 5/6 von sieben weiterführenden Schulen der Stadt Osnabrück eingeladen, so dass wir ein Turnier mit acht Mannschaften gespielt haben. Natürlich wurden nur fair produzierte Fußbälle eingesetzt. Bevor das eigentliche Turnier startete, gab es für alle Teams in der Sporthalle einen Informationsblock zum Thema Fairtrade und Fußball. Wir haben einen Kurzfilm zur (fairen) Fußballproduktion in Pakistan gezeigt und ein Interview mit einem Anbieter von fair produzierten Fußballen, dem Start-up-Unternehmen BONTURA geführt. Erst dann begann das Turnier. Zu den Fußballbegegnungen gab es ein Begleitprogramm auf dem Schulhof vor der Sporthalle mit fünf Stationen. Ein besonderer Höhepunkt war dabei, dass der VfL-Spieler Omar Traore, ein ehemaliger Schüler unserer Schule, zu Gast war. Er ist im Balljonglieren gegen die Schüler angetreten. Außerdem hat er die Siegerehrung durchgeführt: Jede Schule hat einen produzierten Fußball erhalten, das Siegerteam des Ratsgymnasiums noch ein signiertes VfL-Trikot. Am Nachmittag des gleichen Tages gab es dann noch ein Informationsseminar zum Thema „Faire Beschaffung im Sportunterricht“ für Sportlehrkräfte. Es geht ja darum, die Idee zu streuen und möglichst viele Schulen zu motivieren, fair produzierte Sportbälle einzusetzen. Bei dieser Veranstaltung waren auch zwei Vertreterinnen des Sportauschusses des Stadtrates dabei. Diskutiert wurde die Frage, ob die Stadt Osnabrück als Fairtrade-Town die Anschaffung fairer Sportbälle unterstützen würde, etwa mit einem 10% -Beitrag, wenn sich eine Schule dafür entscheidet.

Wie wurde die Aktion angenommen?

Etwa 100 Schülerinnen und Schüler von neun Osnabrücker Schulen haben am Turnier teilgenommen. Die Resonanz war sehr gut. Einige Schüler fragten gleich, ob die Aktion im nächsten Jahr wieder stattfinden würde. Auch die begleitenden Lehrkräfte waren sehr begeistert.

Die Herstellungsbedingungen von Fußbällen sind ein wichtiges Kriterium beim Kauf, Qualität und Preis spielen aber sicherlich auch eine große Rolle. -Hand auf‘s Herz: Können die fair gehandelten Bälle da mithalten?

Mit Fußbällen kenne ich mich ja nun doch etwas aus: Ich finde, die BONTURA-Bälle haben eine sehr gute Qualität. Es lässt sich sehr gut mit ihnen spielen. Diesen Eindruck haben alle Schüler meiner Fußball-AG bestätigt.

Woher weiß ich, ob Bälle fair gehandelt sind und wo kann ich sie kaufen?

Wie bei anderen Produkten aus dem fairen Handel kann man auf das Fairtrade-Siegel achten. Im Weltladen gibt es fair produzierte Sportbälle zu kaufen. Und natürlich bei dem erwähnten Anbieter vor Ort, dem Unternehmen BONTURA.

Können Sie die Aktion anderen Schulen empfehlen?

Natürlich. Ich hoffe, dass es demnächst häufiger Turniere gibt, die mit fair produzierten Fußbällen gespielt werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

FOTO: Kerstin Hehmann

 

 

WO FINDE ICH FAIR GEHANDELTE FUßBÄLLE?

bei Bontura -dem Start-Up aus Osnabrück: www.bontura.de

in Weltläden vor Ort: www.weltladen.de > Weltladen finden

über den Einkaufs-Finder von Fairtrade Deutschland: www.fairtrade-deutschland.de > Einkaufs-Finder