– Ausstellung regt zum Konsumwandel an

Osnabrück, 01.04.2019 „Wer Jugendlichen noch immer vorwirft unpolitisch zu sein, hat nicht genau hingeschaut!“, findet Eine-Welt-Promotor Dirk Steinmeyer von der Süd Nord Beratung und zeigt auf die vielen Botschaften, die Schülerinnen und Schüler aus dem Großraum Osnabrück in der Ausstellung ‚KonsumWandel -Wir können auch anders‘ hinterlassen haben. „Wir haben nur einen Planeten!“ warnen dort Jula und Medina. „Esst weniger Fleisch, aber ihr dürft auch ab und zu.“, rät Manuel. „Ich wünschte, mehr Menschen würden sich mit Zusammenhängen in Bezug auf Klimawandel, Kleidung, IT und Konsum auseinandersetzen. Jede Änderung ist wichtig.“, appelliert Anna.

Auf Initiative der Süd Nord Beratung (VeB e.V.), des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums sowie der Fachstelle Globales Lernen von Misereor und des Sozialen Seminars der Diözese Osnabrück folgten über 600 Besucher und Besucherinnen der Einladung, vom 18. bis 29. März an Führungen durch die konsumkritische und auf die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Wandels hinweisende Ausstellung teilzunehmen.

Das Besondere daran: „Die Führungen wurden fast ausschließlich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt.“ 18 geschulte Multiplikatoren führten 34 Klassen und Gruppen aus Schulen, Sozialen Seminaren und fairen Kirchengemeinden durch die vom entwicklungspolitischen Verein Vamos e.V. (Münster) konzipierte Ausstellung und boten eine interaktive kritische Auseinandersetzung mit unserem aktuellen Lebensstil in Bezug auf den Konsum von Fleisch und IT-Geräten sowie mit dem Thema Wachstum. Einer dieser Multiplikatoren war Jonas Michalowski, Schüler am Graf-Stauffenberg-Gymnasium, der durch sein Engagement in der Fairtrade-AG auf eine Teilnahme an dem Projekt kam. „Bei den Schülern kamen besonders gut die Grafiken, Fakten und Zahlen an, vor allem in Bezug auf den Themenbereich Fleisch. Ein Deutscher isst in seinem Leben durchschnittlich 1094 Tiere, konsumiert jährlich 84 Kilogramm Fleisch…. Solche Zahlen sorgten in der Nachbesprechung häufig für nachdenkliche Gesichter.“, berichtet er.

Hubert Hoffmann, Koordinator für Globales Lernen am Graf-Stauffenberg-Gymnasium, will die Ausstellung in erster Linie als Problemanzeige, nicht als moralischen Zeigefinger verstanden wissen. Er freute sich besonders über die Anregungen, die aus dem Teilnehmerkreis einer schulintern organisierten Podiumsdiskussion kamen: die Einrichtung einer AG Vegetarisches Kochen, die Aufstellung eines Sammelcontainers für Althandys sowie ein Verkaufsangebot für zertifiziertes Umweltschutzpapier. Damit könne die Schule in ihrem Umwelthandeln Teil einer großen gemeinschaftlichen Anstrengung in Richtung eines gesellschaftlichen Wandels werden.