……Katarina Knopp, Geschäftsführerin des Meppener Weltladen, seit den 90er Jahren für den Weltladen aktiv. In Kooperation mit dem Kreisgymnasium St. Ursula, Haselünne, hat sie sich zur diesjährigen „Fairen Woche“ am 20.09. an der Aktion „CARROT MOB macht Schule“ beteiligt.
Frau Knopp, zunächst einmal: Was ist ein CARROT MOB und was will die Aktion bewirken?
Grundsätzlich werden über Kommunikationswege, die vor allem junge Leute benutzen, wie Whatsapp oder Facebook, Unterstützer dazu aufgerufen, bei einem ausgesuchten Projekt in einem fest umgrenzten Zeitraum an einem bestimmten Ort einzukaufen. Mit originellen Kostümen, meist Karotten, wird dann noch zusätzlich vor Ort auf die Aktion aufmerksam gemacht. Ein kooperierender Ladenbesitzer*in hat zuvor die Bereitschaft erklärt, einen festgesetzten Teil des Umsatzes, der im Rahmen des Carrot-Mobs erzielt wird, in ein Klimaschutzprojekt zu investieren. Im diesem Jahr gab es während der „Fairen Woche“ eine besondere Kooperation von Carnot-Mob-macht-Schule mit dem Verband der Weltläden.
Wie steht das Ganze mit der Fairen Woche in Verbindung?
Die letzten beiden Wochen im September stehen bekanntlich immer unter einem Motto der bundesweiten „Fairen Woche“, die auf das Anliegen des Fairen Handels in ganz unterschiedlicher Art und Weise aufmerksam machen will. Dieses Jahr galt das Motto „Gemeinsam für ein gutes Klima“. Dabei sollte auf die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und dessen Folgen, insbesondere für die Produzenten im Süden, hingewiesen werden.
Wie lief die Aktion am 20.September auf dem Haselünner Wochenmarkt?
Eine Religion-Lehrkraft des Ursula Gymnasiums fragte an, ob sich der Meppener Weltladen vorstellen könne, gemeinsam mit den Schüler*innen einen „Carrot-Mob“ zur Fairen Woche durchzuführen. Die Schüler*innen hatten sich vorgenommen, aktiv für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten. Ein Unterrichtsbesuch meinerseits bereitetet die gemeinsame Aktion inhaltlich und auch organisatorisch vor. Die Schüler*innen ließen sich Kostüme in Form von Karotten nähen, beschlossen Werbemaßnahmen im Internet, in sozialen Netzwerken, persönlich und durch die Verteilung von Handzetteln. Der Weltladen stellte Waren zum Verkauf sowie eine kleine Ausstellung über das Unterstützungsprojekt zur Verfügung. Bei strahlendem Sonnenschein wurden schließlich am 20.September eine Vielzahl von Wochenmarktbesucher*innen von den kostümierten Schüler*innen angesprochen. Am Pavillon erfuhren sie und etliche Schülergruppen Wissenswertes über den Fairen Handel und seine Produkte. Neben dem Einkauf nahmen die Besucher*innen also eine ganze Reihe an Informationen zum Thema Fairer Handel mit. Kein Wunder also, dass die Schokolade schon frühzeitig ausverkauft waren.
Was passiert mit den Umsätzen, die bei der Aktion erzielt wurden?
Der gesamte Umsatz des Vormittages von 335€ wurde einem Klimaschutzprojekt auf den Philippinen überlassen. Die GEPA pflanzte für das Zuckerrohrprojekt auf Wunsch der dort ansässigen Bauern über 40000 Obstbäume. Diese dienen ab sofort als Windschutz, als Schattenspender für den Bananenanbau und als Mulchmaterial, um die Qualität des Bodens zu verbessern. Die Früchte der Bäume können später verkauft werden, mit dem Holz kann dann gebaut werden und so werden langfristig neue Arbeitsplätze geschaffen.
Gibt es noch andere Kooperationen zwischen dem Weltladen und Schulen?
Zu Schulfesten oder schulischen Sonderaktionen werden wir hin und wieder mal angefragt. Und im Rahmen von FairTradeTown Meppen bieten wir Projekttage zum Thema Fairer Handel an Schulen.
Was würden Sie sich für Ihre zukünftige Arbeit wünschen?
Dass sich mehr Lehrkräfte auf das Thema Fairer Handel einlassen würden – die Lehrpläne/ Curricula gäben das in vielen Bereichen her! Denn die Begeisterung von Schüler*innen sich phantasievoll und aktiv für etwas einzusetzen ist vorhanden – sie muss nur in Bahnen gelenkt bzw. angeleitet werden. Und das kann doch auch der Faire Handel sein? Oder?
Vielen Dank für das Gespräch!