…Paul Vartman und Nils Kothöfer vom BDKJ Diözesanverband Osnabrück.
Paul und Nils, Ihr engagiert Euch in Eurer Arbeit für die Themen Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit. Was brennt Euch und den engagierten Jugendlichen besonders unter den Nägeln?
Als Vertreter*innen von vielen Kindern und Jugendlichen möchten wir uns dafür einsetzen, dass möglichst alle eine lebenswerte (Um-)Welt vorfinden und Klimagerechtigkeit erfahren. Aktuell liegt uns daher zum Beispiel das Lieferkettengesetz am Herzen. Ein starkes Lieferkettengesetz beinhaltet viele Dinge, die uns sehr wichtig sind.
Welche Projekte und Aktivitäten bietet der Verband in dieser Richtung?
Aktuell läuft das Projekt „Jetzt packen wir’s an“. Bei diesem Projekt werden sogenannte Nachhaltigkeitsmultiplikator*innen ausgebildet und wir fördern Aktionen und Fortbildungen innerhalb unserer Jugend- und Regionalverbände, die sich den Themen Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit widmen. Wir sind aber auch immer wieder auf Aktionstagen oder Demos zu sehen. Wichtig ist uns selbstverständlich auch der „Faire Jugendverband“.
Wie seid Ihr organisiert?
Der BDKJ Diözesanverband Osnabrück besteht als Dachverband vor allem aus seinen diözesanen Jugend- und Regionalverbänden. Das sind Jugendverbände wie die Christliche Arbeiterjugend (CAJ), die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), die Katholische junge Gemeinde (KjG), die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) und die Kolpingjugend. Der DJK-Sportverband sowie die Malteserjugend sind sogenannte assoziierte Mitglieder. Regionalverbände sind in jedem Dekanat des Bistums vertreten.
Wir freuen uns, dass der BDKJ 2016 in Anlehnung an das Konzept der „Fairen Gemeinde“ beschlossen hat, sich als „Fairer Jugendverband“ auf allen Verbandsebenen aufzustellen.
Wie wird man „Fairer Jugendverband“?
Um „Fairer Jugendverband“ zu werden, haben Jugendverbände und deren Ortsgruppen die Möglichkeit, sich selbst zu verpflichten, fünf aus 15 fairen und ökologischen Kriterien innerhalb ihrer Verbandsstrukturen einzuhalten. Wenn sie das tun, dürfen sie das Label „Fairer Jugendverband“ tragen. Die Kriterien gehen von der Vermeidung von Einweggeschirr über Recycling-Papier bis hin zu fairen und nachhaltigen Werbeartikeln.
Wie wird überprüft, ob die Kriterien auch langfristig erfüllt werden?
Die Anerkennung als „Fairer Jugendverband“ wird jährlich mit einem Reflexionsbogen geprüft. Im Wesentlichen funktioniert das Projekt an dieser Stelle allerdings auf Vertrauensbasis. Wir denken, dass die Entscheidung zur Selbstverpflichtung, aber auch zur Einhaltung nur dann nachhaltig ist, wenn sie aus eigenem Antrieb geschieht.
Wie wird die Aktion von den Jugendlichen aufgenommen?
Reaktionen darauf sind häufig sehr positiv und regen zum Teil auch an, weitere eigene Ideen zu spinnen und umzusetzen. Darüber freuen wir uns natürlich. Mittlerweile sind alle im BDKJ Diözesanverband Osnabrück versammelten Jugendverbände auch faire Jugendverbände. Auf Ortsebene schließen sich ebenfalls immer mehr Gruppen an.
Habt Ihr weitere Beispiele für tolle Aktionen oder Projekte für Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit?
Ende Juni fand in der Region Grafschaft Bentheim zum Beispiel ein dezentraler „Clean-Up-Day“ statt. Örtliche Jugendgruppen im Dekanat haben sich aufgemacht, um Müll zu sammeln. Darüber hinaus ist gerade das oben beschrieben Projekt „Jetzt packen wir’s an“ aktuell. Regelmäßig entstehen kleinere und größere Projekte, Aktionen und (Bildungs-)Veranstaltungen zum Thema. Wir erleben Jugendliche und junge Erwachsene innerhalb dieses Themenkomplexes häufig sehr aktiv, informiert und interessiert.
Vielen Dank für das Gespräch!
Mehr Infos: www.bdkj-osnabrueck.de