Das Beispiel Indien zeigt: Eine andere, pestizidfreie Landwirtschaft ist möglich! – Einladung zu Vortrag und Diskussion
Aus dem Text des Veranstalters:
„Im Herbst 2019 stellt das Bundeslandwirtschaftsministerium die neue Ackerbau-Strategie vor. Mit Spannung wird erwartet, ob und in welchem Umfang sie die Reduzierung des Pestizideinsatzes inder Landwirtschaft fordert. Denn ihr Einsatz in der konventionellen Landwirtschaft hat eine Intensität erreicht, die unsere natürliche Lebensgrundlage und die Ökosysteme ernsthaft in Gefahr bringt. Das gilt sowohl für Deutschland als auch im globalen Maßstab. Weltweit werden 4,1 Millionen Ton-nen Pestizide pro Jahr eingesetzt. Über den Import von Südfrüchten, Tee, Soja und anderer Produktegelangen auch solche Pestizide zu uns, die hier verboten sind. Der großflächige Einsatz dieser Gifte hat zur Folge, dass seit Jahrzehnten ein massiver Rückgang der Artenvielfalt zu beobachten ist. Pestizide lassen sich längst in vielen Teilen der Welt in nahezu allenBöden und Gewässern nachweisen. Ihr intensiver Einsatz wird auch mit negativen Folgen für die menschliche Gesundheit in Zusammenhang gebracht.
Die gute Nachricht ist: Längst gibt es praktikable Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz und ökologisch-verträglichere Formen der Landwirtschaft. Politisch geht Indien beispielhaft voran. In mehreren Bundesstaaten sind Pestizide mittlerweile verboten: Die Landwirtschaft von Sikkim ist durch Regierungsprogramme zwischen 2003 und 2016 zu 100 Prozent auf ökologischen Anbau umgestellt worden. Andhra Pradesh hat mit der flächendeckenden Umstellung auf eine pestizidfrei Landwirtschaft begonnen. In weiteren acht Bundesstaaten ist dies in Vorbereitung. Während bei der größten Landmesse AGRITECHNICA die technische Leistungsfähigkeit der modernen Landwirtschaft dargestellt wird, spricht im Kulturpavillon in Hannover der Landwirtschaftsexperte Amit Khurana aus Indien über die politischen Impulse, Rahmenbedingungen und Umsetzungen einer ökologischen, pestizidfreien Landwirtschaft.
Gemeinsam mit den anwesenden Gästen diskutiert er, warum Indien für Deutschland ein Vorbild sein könnte. Außerdem tauscht sich die Expertenrunde darüber aus, welche konkreten Methoden es braucht, um sozial und ökologisch verträglich zu wirtschaften. Kommen Sie im Anschluss an die Diskussion mit unseren Expertinnen und Experten bei einem fairen, ökologischen Imbiss mit Zutaten aus Indien und Niedersachsen ins Gespräch.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Anmeldungen bitte bis zum 11. 11. 2019 an Andrea Lenkert-Hörmann, projektbeauftragte@slowfood.de
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln. Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Als Slow-Food-Mitglied ist man Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt“
Veranstalter: Slow Food e.V., MISEREOR in Kooperation mit Bioland, PAN Germany
November 14 @ 18:00
18:00 — 19:30 (1h 30′)
Pavillon Kulturzentrum | Lister Meile 4 | Hannover