Mo., 09.01. – Di., 14.02.2023, Bürgerbüro Mitte Oldenburg
Eintritt frei
„Bittere Orangen“ dokumentiert die Arbeitsbedingungen von Erntehelfer*innen auf Apfelsinenplantagen in Süditalien. Der Blick wird auf die Lebenssituation der Migrant*innen am Rande der Sklaverei gelenkt und zeigt die Kontinuitäten von Rassismus und neokolonialen Verhältnissen.
Die Fotoausstellung ist das Ergebnis einer dreijährigen Forschung. Gilles Reckinger ist immer wieder nach Rosarno, einer kleinen Stadt in Italiens Stiefelspitze, gereist, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der migrantischen Erntehelfer*innen zu dokumentieren. In vielen Gesprächen ist er den Menschen nahegekommen, die festgesetzt sind in extremer Prekarisierung ohne jede Option. Nicht einmal die auf Rückkehr in ihr Herkunftsland.
Einem partizipativen Ansatz folgend ließ er die Arbeiter*innen selbst mit fünf Digitalkameras ihre Lebenssituationen dokumentieren. Ihren Aufnahmen sind Fotografien und Film- und Tondokumente der Forscher*innen zur Seite gestellt.
Ziel der Ausstellung ist es, die sklavenähnlichen Lebensbedingungen der Arbeiter*innen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Zugleich werden auf leicht verständliche Weise die strukturellen Bedingungen ihrer Lebensgrundlagen zwischen europäischer Migrationspolitik, Preisdruck in der Lebensmittelproduktion und extremer Prekarisierung an den unteren Rändern der Arbeitsgesellschaft deutlich.
Öffnungszeiten des Bürgerbüro Mitte:
Montag, Dienstag, Mittwoch von 8 bis 15:30 Uhr
Donnerstag von 8 bis 18 Uhr
Freitag von 8 bis 12 Uhr
Faire Orangen aus Kalabrien/ Süditalien der Aktion „Süß statt bitter“ gibt es bei Rubio Unverpackt und im Weltladen Oldenburg.
Alle Infos zur Ausstellung „Bittere Orangen“ gibt es demnächst hier: www.oldenburg-handelt-fair.de
Ausstellungseröffnung am Fr., 13.01.2023, 16:00 Uhr, Bürgerbüro Mitte Oldenburg
Online zu Gast: Prof. Dr. habil. Gilles Reckinger, Filmemacher, Autor und Wissenschaftler; Eintritt frei
Im Gespräch mit Prof. Dr. habil. Gilles Reckinger blicken wir auf die Lebenssituation der Migrant*innen am Rande der Sklaverei und fragen nach, wie sich die Situation in den letzten Jahren verändert hat. Zentral ist dabei die Perspektive auf Kontinuitäten von Rassismus und neokolonialen Verhältnissen sowie die Frage nach dem eigenen Handlungsspielräumen vor Ort in Oldenburg.